, Stähelin Janic

Lehrgeld bezahlt

Aufgrund eines Last-Minute-Gegentors ist die erste Pflichtspiel-Niederlage nach knapp einem Jahr Tatsache: Dem FCOG misslingt der Start ins 2. Liga-Abenteuer denkbar knapp.

Wieder war es unglücklich. Wieder war es vermeidbar. Der Ball lag in der 94. Minute erneut im Oetwiler Tornetz, während die Witiker, die gerade den 4:3-Siegtreffer erzielt hatten, neben der Eckfahne jubelten. Es hätte ein Fest werden sollen, diese erste, historische Partie in der höchsten regionalen Spielklasse, doch am Ende stand der Gastgeber mit leeren Händen da.

Vorne ineffizient, hinten anfällig

Das letzte Tor stand sinnbildlich für das ganze Spiel: Eine Witiker Flanke wurde von Neuzugang Auron Brahimi unglücklich abgefälscht, rutschte zwischen FCOG-Schlussmann Fux und dem Pfosten hindurch und konnte selbst von Mauro Sonderegger nicht mehr geklärt werden. Bereits zu Beginn hatte man sich durch kleine Unachtsamkeiten eine Hypothek eingehandelt: Beim 0:1 der Gäste liess man den Flankengeber gewähren, sodass der Witiker Stürmer keine Mühe mehr damit hatte, den Ball im Tor zu versenken. Beim 1:2 kam FCW-Stürmer Mutapcija nach einem schnell ausgeführten Eckball erneut völlig unbedrängt zum Kopfball: Seinen eigenen Abpraller, der von der Latte zurücksprang, verwertete er gleich selbst. Zwingend war dieser Rückstand keinesfalls, der FCOG kam selbst immer wieder zu sehr guten Chancen, scheiterte jedoch an sich selbst oder an FCW-Torwart Passini. Historisches geschah in der 30. Minute: Mit einem herrlichen Kunstschuss gelang Emra Mustafi der erste 2. Liga-Treffer der Vereinsgeschichte zum zwischenzeitlichen 1:1. Mit dem Resultat von 1:2 ging es zur Halbzeit in die Katakomben.

Aufholjagd wird nicht belohnt

In der 51. Minute war dieser Teufelskerl Mutapcija erneut zur Stelle: Auf engstem Raum konnte er sich behaupten, schloss mit dem linken Fuss praktisch aus dem Stand ab und versenkte das Leder im linken oberen Eck. Ein Sonntagsschuss, das hatte gerade noch gefehlt! Doch in der Folge bewies das Heimteam wie bereits so oft unter dem (mittlerweile) Trainer-Trio Mustafi Moral: In der 59. Minute gelang Joe Mukinisa nach einer schönen Einzelleistung gegen seinen Ex-Klub der Anschlusstreffer, fünf Minuten zuvor hatte nach einer ähnlichen Aktion noch der Pfosten im Weg gestanden. Einen von Orhan Mustafi clever herausgeholten Penalty konnte sein Bruder Emra in der 82. Minute sogar noch zum Ausgleich verwerten. Bis die Limmattaler Träume eines Punktgewinns gegen den letztjährigen Dritten tief in der Nachspielzeit zerplatzten.

Mund abwischen, weiter machen

Obwohl das Heimteam nicht seine beste Leistung abrufen konnte, stand das Spiel lange Zeit auf Messers Schneide und konnte sehr ausgeglichen gestaltet werden. Dies zeigt, dass man durchaus das Zeug hat, um auch in einer höheren Spielklasse zu bestehen. Am nächsten Samstag reist man nach Zürich, wo um 18 Uhr das Duell gegen den FC Wiedikon angepfiffen wird. Ein Testspiel im Februar dieses Jahres konnte der FCOG mit 3:1 für sich entscheiden, wie dies im Ernstfall aussieht, wird sich am Samstagabend zeigen. Die Zeit für den ersten Punktgewinn ist reif!